Donnerstag, 25. Juli 2019
Klares Licht
Tromsö liegt so sehr am Wasser wie nur möglich.
Auf einer Insel.
Über 30 Kilometer hat das Wasser Verbindung zum Meer. Zur Barentsee.
Da kommen Kreuzfahrschiffe und Vögel, auch Delphine.
Das Städtchen von der Größe Villachs hat eine Bibliothek, groß wie eine Kathedrale. Das zeigt Prioritäten.
Die nordische Universität.
Holzhäuser, gerade aufgerichtet zum Wasser.
Ein geschäftiges Leben auf den Straßen.
Auch noch um Mitternacht und später.
Was mir aber zuerst auffällt, als ich heraustrete nach dem Frühstück, zur Hafenmole:
das klare Licht.
Wie nach einem Gewitter.
Klares Sonnenlicht, kaltes Blau, zu jeder Tageszeit.
Auch wenn der Tag mehr als dreißig Grad hat.
Und mit großem Echo in allen Gassen, das Möwengeschrei.
Zornig, höhnisch.
Lästig, unerbittlich.
Von Tromsö gingen die Nordpolexpeditionen ab.
Auch die von Peyer und Weyprecht, 1872.
Damals lag die Tegetthoff in Tromsö vor Anker, bis die Ausrüstung beisammen war.
Bis man aufbrach nach Russland, entlang Novaja Semlja.
Und dann drei Polarwinter im Packeis verbringen musste,
bis man Franz Josefs-Land entdeckte, die nördlichsten Inseln der Erde.
Peyer und Weyprecht brachten die ganze Mannschaft wohlbehalten zurück
bis auf einen.
Nordische Klarheit.











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