Donnerstag, 1. August 2019
Hansestadt Bergen
Deutsche Handelsniederlassung seit dem Mittelalter.
Dörrfisch und Getreide.
Marienkirche, die nach der Reformation ihre katholische Maria behielt.
Kirchenschiffe, Fährschiffe, Segelschiffe.
Fischmarkt.
Oper wie die Geisterbahn.
Die Bibliothek neben dem Bahnhof, gleich groß.

Eduard Munch, sein Werdegang, seine Vorbilder.
Straßenszenen.
Landschaftsbilder, Wasser.

Das vierte Museum dieses Nachmittags brachte mich zum Staunen.
Ein einziger Saal im oberen Stockwerk.
Drei Bilder, stumm an den gegenüberliegenden Wänden.
Kein Mensch.
Stille.
Ich allein zwischen diesen Werken.
Was heißt Bilder?
Teppiche, Tapisserien, meterlang.
Kein Muster, kein Bild, nichts Figürliches.
Farbe und Oberfläche.
Schillert, leuchtet, glänzt matt.
Farben ohne Namen.
So soll Kunst sein.
Etwas, das wirkt durch sich selbst.
Stumm und ohne Erklärung.
Wortlos.

Am Abend ein Orgelkonzert in der evangelischen Johanneskirche.
Gleich wie unsere Johanneskirche, gleich wie die evangelische Kirche im Stadtpark.
Nur viel größer.
Der Russe Bardin spielt BACH von Franz Liszt.
Spielt Bach.
Kleines harmonisches Labyrinth.
Ich sehe die Glasfenster.
Präludium und Fuge in C.
Nur vier oder fünf Farben.
Quadrate, Linien, Kreise.
Unendliche Wiederholungen.
Fantasie und Fuge in G.
Symmetrie.
Regelmäßigkeit.
Ich sehe Bach in den Fenstern.
Aber ich wünsche mir Musik wie der Teppich.
Flächig, breit und ohne Töne, nicht linear und regelmäßig.
Wortlos











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