Samstag, 27. Juli 2019
Eine Trollgeschichte
Zuerst wollte ich ja nach Lom, ein Dorf mit einer der berühmten Stabkirchen. Kein Zug fährt dorthin, zuweilen Busse. Maria und Hakan hatten diesen Namen nie gehört.
Umsteigen müsste man in Otta, aber dort waren bereits zwei Züge ausgebucht. Der dritte hatte eine Stunde Verspätung. Der reservierte Platz war im Wagon 4, wo die Klimaanlage nicht funktionierte und der supermoderne Zug ein Wüstenklima bot.
Der Schaffner verriet mir (denn Fahrpläne sah ich nirgends), dass die folgende Station Vinstra sei, wo ich von einer Lodge zum Übernachten erfahren hatte. Sie läge in den Bergen und böte eine gute Ausgangslage zum Wandern im Land des Peer Gynt. Nach guten drei Stunden stieg ich dort aus und stand fast allein am leeren Bahnhof eines leeren Dorfes. Einen weiteren dort ausgestiegenen Gast fragte ich kurzerhand nach der Lodge, und er deutete auf die Berge. Kein Bus. So wurde ich höflich eingeladen, mitzufahren, weil die Familie denselben Weg hätte.
Das Lodge lang wunderschön im Wald mit Blick über das Peer Gynt-Land, das Zimmer war einfach und günstig. Aber es gab kein Restaurant. Nur unten im Dorf.

Am nächsten Tag die Wanderung.
Der heißeste Sommer Norwegens.
Ein moosiger Fichtenwald.
Keine markierten Wege.
Ein laues Berglüftchen.
Zuweilen unerklärliche Spuren im Waldboden.
Mitunter abgebrochene Baumstämme.
Fliegen, sobald man stehen blieb.
Übermenschengroße weiße Pölster,
beim Berühren kratzig hart.
Ich habe wieder zurückgefunden.
Hier fragte mich ein Mann mit langem weißen Bart, ob ich schon vom Trollinstitut gehört hätte. Im nächsten Dorf. Würde seit einigen Jahren eingerichtet. Mit internationalen Forschern. Naturverbundenheit sei günstig wegen der Feldforschung. Biologische und psychologische Kenntnisse hilfreich. Ich würde es mir gern ansehen, versprach ich. In den nächsten Tagen









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Trondheim
liegt dort, wo der lange, von unzähligen Fjorden, Flüssen und Seen durchzogene karge Flaschenhals Norwegens aus dem Norden in den bauchigen Tropfen breiten grünen Landes im Süden übergeht.
Der Hafen, der Fluss, die Brücken, die Holzhäuser und gepflasterte Gassen.
Ein langsames, fröhlich-freies Wogen.
Eine Olafstatue hoch über der Baustelle.
Eine "offene Kirche", in der gerade ein protestantischer Gebetsgottesdienst ist mit feiner Orgelmusik und einer Handvoll Gläubiger
und im Vorraum zugleich Heimische und Touristen an Broten kauen und auf Handys starren.
Das Kunstmuseum, dessen Hausmitte aus Glas ist vom Boden bis zur Decke.
Die katholische Domkirche, die nördlichste gotische Kirche überhaupt, ein spitzes steinernes Schiff quer zur Stadt.
Das Inselchen vor der Stadt, wo an ein Benediktinerkloster erinnert wird und an ein Gefängnis und sogar an ein Fort, und die Flugabwehrgeschütze sind noch da, aber die Menschen kommen zum Baden.
Mit dem Bus fuhr ich aus der Stadt auf einen Hügel. Dort erwarteten mich Marie und Hakan zum Grill am Seeufer, und ich lernte, Hängematten an Bäume zu knüpfen für die Nacht.
Dunkel wurde es wieder nicht

















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